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Kriegerakademien

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Die Akademie "Schwert und Schild" zu Baliho "Rondras Beste"Außer im Bornland, beim Adel Seweriens, scheint die Kunst des Lanzenreitens nur noch bei wenigen Kriegsleuten verbreitet zu sein. In den modernen Zeiten gibt es kaum noch einen Adelssproß, der sich den Ritterschlag auf ehrliche Art mit Tjoste und Schwertkampf verdienen will. Nein, man be- vorzugt nun das Praios- oder gar Schönrednerseminar und führt den Vinsalter Stutzerdegen. Es ist - man muß es offen aussprechen - bereits soweit gediehen, daß man, wenn man von Lanzenreitern spricht, nicht mehr die Ritter von einst meint, sondern die stolzen Ferdokerinnen oder die Weidenschen Reiter. So bleibt es wenigen Kriegerschulen vorbehalten, eine ehrwürdige Tradition zu wahren und Schild und Lanze mit Würde zu führen - und eine dieser Schulen ist die Akademie zu Baliho. Hier müssen die Söhne und Töchter des klassischen aventurischen Rittertums in einer langen und harten Ausbildung ihren Wert beweisen: Nicht nur alle Arten des rondragefälligen Kampfes, sei es mit Axt, Hammer oder Schwert, sondern auch der Umgang mit dem Pferde wollen gelernt sein. Ein guter Lanzenreiter hat mit seinem Roß ein untrennbare Einheit zu bilden, letzteres muß auch im wildesten Getümmel die Ruhe bewahren und darf nicht vor Schlach- tenlärm und Blutgeruch zurückschrecken wie ein junges Fohlen. Schon zu Beginn der vierjährigen Ausbildung erhält der Zögling der Akademie sein "eigenes" Pferd zugeteilt und muß lernen, dessen Launen zu erkennen und zu meistern. Die Schulung auf und am Pferde macht jedoch nur einen Teil des harten Dienstes aus. Da will das Laufen in schwerem Kettenhemd ebenso gelernt sein wie der geschickte Umgang mit dem Morgenstern oder anderen unhandlichen Kettenwaffen, da muß jeder Griff am langen Zweihänder so gut sitzen wie die einunddreißig verschiedenen Teile der vollen Gestechrüstung. Dazu kommen noch die Ausbildung auf dem Streitwagen (eine Seltenheit bei mittelreichischen Akademien), die Pflege von Waffen und Pferdegeschirr, die all-morgendliche Rondraandacht und zwei Stunden Leibeser- tüchtigung pro Tag - das alles sechs Tage die Woche, mit gemeinschaftlichem Ausgang nach Baliho am Praiostag. Bei so viel Drill und Arbeit darf natürlich die Fröhlichkeit nicht zu kurz kommen: So ist die Akademie nicht nur "Erlaubt mir, Herr, Euren ersten Schlag parieren zu dürfen..." Die Akademie der Kriegs- und Lebenskunst zu Vinsalt. Eine Kriegerschule ganz anderer Art steht in Vinsalt, der Hauptstadt des Lieblichen Feldes. In der Akademie werden ständig mindestens 110 Zöglinge ausgebildet. Alle Jungkrie- ger wohnen im sogenannten Palas, einem Heim, das der Akademie angegliedert ist. Die Unterbringung erfolgt nach Geschlechtern getrennt, je nach Stand und Vermögen der berüchtigt für den Bierverbrauch der Zöglinge, sondern auch berühmt dafür, daß hier häufig Barden und Erzähler Halt machen, um am prasselnden Kamin ihre Kunst zum Besten zu geben - und bei den harten Jungs und Mädels begeisterten Applaus erwarten können. Akademieleiter Ritter Storko von Nordhag ist als Adliger vom alten Schlag natürlich "vom Fach" und deswegen (und wegen seiner Trinkfestigkeit und der vielen Abenteuergeschichten aus seiner Jugend) bei den Zöglingen hoch angesehen. Als viertes Kind eines Weidener Landadeligen blieb ihm schon früh kaum eine andere Möglichkeit, als seine Ausbildung selbst in die Hand zu nehmen und sich nach vielen Wanderjahren mit der Balihoer Schule seinen Traum von Land und Grund zu verwirklichen. So sind die Akademie und das umgebende Land auch fast als eine eigene kleine Baronie anzusehen. Immerhin unterstehen Ritter Storko neben den etwa vierzig Zöglingen und fünf Fechtlehrern etwa drei-hundert Bauern, Handwerker, Pferdeknechte und Dienstmägde. Die Akademie ist in einer weitläufigen, jedoch etwas heruntergekommenen Wasserburg etwa sechs Meilen westlich der Stadt untergebracht und weitgehend von Weideland umgeben. Sämtliche Übungen finden im Innenhof der Burg und in leeren Kellern statt, während für den Drill zu Pferde auch Ausritte bis an den Rand der Schwarzen Sichel auf dem Lehrplan stehen. Dort sammeln viele der Schüler auch ihre erste Kampferfahrung, wenn wieder einmal marodierende Goblinbanden versuchen, den Troß der Balihoer Reiter zu plündern. Viele Abgänger der Balihoer Akademie bleiben im Weidenschen, zumal der Dienst in des Herzogs Regiment abwechslungsreich verläuft und man gar die Möglichkeit hat, von Waldemar daselbst für Tapferkeit im Felde mit einer kleinen Parzelle Land oder dem begehrten Titel eines Edlen belohnt zu werden.