"Ich muss kurz mein Wasser in den ewigen Kreislauf zurückführen". Mit diesen Worten steht Torbrand Walkirson vom
Tisch auf.
Die vielen Humpen Bier, die er beim Abschlußfest des Viehmarktes getrunken hat und die warme von den Ausdünstungen
der Menschen im Festzelt geschwängerte Luft lassen ihn kurz Schwanken. Doch schon die ersten Schritte im Zelt und
die kühle Luft beim Verlassen lassen jeden Zweifel an der Kampffähigkeit und Sinnesschärfe schnell verblassen.
Auf dem Weg zum Abort grübelt der Hühne aus dem Norden Aventuriens über die Ereignisse vor und in Baliho nach:
Weswegen
fuhren diese Pariospriester gen Norden als wäre der Namenlose selbst hinter ihnen her? Früher hatte er schon öfter
mit Inquisatoren und andere "Erleuchtete" der Praioskirche zu tun und auch wenn er nicht einer der großen Kirchen
angehört,
waren doch auch die Praios Anhänger immer an einen kurzen Austausch der neusten Informationen interessiert. Sein
Schild,
dass den Walgott selbst auf blauen Grund zeigt, haben sicher auch die vorbei eilenden gesehen und anders als die
Peraine und Travia Anhänger, billigen sie auch die Skraja, die Thorwaleraxt, die Torbrand nie aus seiner Sichtweite
ablegt. Wenigstens einen zwölfgöttlichen Gruß hätte er erwartet, zumal Krista Benjasdottir auch in ihrer grünen
Tracht
als Hesindegeweihte auf hundert Schritt zu erkennen ist. Wurden sie nach Trallop geschickt oder aus dem Norden
angefordert?
Auch in Baliho waren die Priester des Sonnengottes so abweisend, dass es beinahe als Herausforderung zum
rondrianischen
Kampf gesehen werden konnte. Der ganze Tempel scheint gerade in Aufruhr zu sein. "Beschützer Weidens und des
Menschenreiches
und dann werden wir einfach ignoriert!" murmelt Torbrand wutschnaubend. "...wenigstens ist der
Goldene Schwan so glänzend wie Lingmar versprach". Swafnir sei Dank, dass Undra die Kluge in ihrer Bibliothek
keine Kochrezepte für die großen Kartoffeln hatte, denn dann, so war sich Torbrandt fast sicher, würde Moran die
ganze Zeit über nichts anderes reden.
Endlich kann sich Tor, wie ihn seine Freunde nennen, erleichtern. Durch die dünnen und glücklicherweise Luft
durchlässigen Bretter nimmt er die Stimmen zweier junger Männer wahr: "Gehen wir noch in den Nordstern? Ich habe
so das Gefühl, dass Phex mir heute Hold ist!". Stimmt, der Nordstern. Das wird wohl das nächste Ziel sein um mehr
darüber herauszufinden, was in Baliho, Weiden oder sogar dem Mittelreich vor geht. Mal sehen ob man sich lieber
mit Marja Ganjaneff oder Jobdan Boswitz anlegt. Anscheinend sind die "Rinderbarone" bestens informiert und leiten
zumindest die phexischen Geschicke. Es wird wohl einfacher sein diese zu sprechen, als Avon Nordfalk von Moosgrund,
dem Burgraf von Baliho. Wenn nicht muss man wohl dort um einer dieser affektierten Audienzen bitten, denkt sich
Torbrand und geht wieder zu seinen Freunden ins Festzelt.
Nach dem Fest
Nach einem ausgezeichneten Frühstück im Goldenen Schwan beschäftigte die Gruppe noch die Anwesenheit der vielen
Bannstrahler und die erhöhte Präsenz von Praios Geweihten. Lingmar von Ammernstein, selbst ein Krieger der Weidener Schule, berief sich auf seinen Status und konnte so eine
Audienz beim Grafen Avon Nordfalk von Moosgrund erreichen.
Jedoch weder beim Grafen noch später in der kaiserlichen Garnison konnte eine zufriedenstellende Antwort erhalten
werden. "Man wisse nichts Konkretes, es sei halt seit etwa 2 Wochen ein Konvent im Gange, weswegen sich mehr
Praiosdiener als üblich in Baliho aufhielten."
Fest davon überzeugt, dass hier mehr als nur "ein Konvent" stattfindet, zog man wieder von dannen.
In einer Schänke konnte die Gruppe das Gebaren eines Vollstreckers des Rinderbarons Jobdan Boswitz miterleben, als
dieser den verängstigten Werkzeugmacher Lumin Jannalof mit seiner Peitsche zu erwürgen drohte, sofern Lumin nicht
die noch offenen 47 Dukaten innerhalb eines Tages beglich.
Zum Abend wollte man ins Nordstern, um sich mit Lares Ehrwald, der Baliho mit faden und übergroßen Kartoffeln
überschwemmte, zu unterhalten. Und eventuell trifft man ja auch auf die beiden Rinderbarone. Torbrand musste sich um
eingelassen werden zu können allerdings noch etwas in Schale werfen. Frisch aus der Zauberkugel - und schon vor dem
Nordstern. So herausgeputzt war der Einlass kein großes Problem.
Im Nordstern konnte Lares schnell ausfindig gemacht werden. Für die Kartoffeln interessierte sich aber nur Moran so
wirklich. Krista indes konnte die Rinderbaronin Marja Ganjaneff erspähen und schaffte es, dank ihres Status, zu ihr
vorgelassen werden zu können. Krista erbat, dass sich Marja für den armen Lumin einsetzen solle. Ob sie damit
erfolgreich war, war nicht völlig klar. Aber sie stieß bei Marja zumindest nicht auf taube Ohren, was ihr ein gutes
Gefühl gab.
Der Rest der Gruppe steuerte auf die Theke zu und Moran unterhielt sich mit Lares. Er konnte in Erfahrung bringen,
dass Lares auf seiner letzten Rückreise auf dem Goblinpass von Festum nach Baliho in Dragenfeld ein nicht
auszuschlagendes Angebot von unzähligen, riesigen Kartoffeln bekommen hat.
Morans Wissensdurst schien befriedigt und er begab sich zu den anderen an die Theke. Eine TraviaGeweihte wurde auf
die göttlichen Beschützer Weidens aufmerksam und bat sie alle zu sich an den Tisch, wo noch zwei weitere Travia
Geweihte saßen. Sie stellte sich als Mutter Linai vor, die Tempelvorsteherin des Traviatempels zu Baliho. Ihre
Begleiter die Geweihten Schwester Alwine und Bruder Sarkis.
Während des Gesprächs was in der Welt so vor sich geht, verfiel Mutter Linai plötzlich in eine Art Trance. Sie
schien unsägliche Qualen zu erleiden, ihr Haut färbte sich rot. Sie murmelte: "Feuer, Menschenmenge, Flammen, die
Kleidung und Haut verzehren, Eidechse, Scheiterhaufen, Dunkelheit".
Mutter Linai ist mit der Gabe der Göttlichen Verständigung gesegnet und hatte die Vision, wie eine TsaGeweihte in
Dragenfeld von einem Bannstrahler verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.
Da sie für die Kirche der jungen Göttin schlimmste Konsequenzen durch das Eingreifen der Praioskirche befürchtet,
bittet sie um Aufklärung.
Am Folgetag haben alle noch einmal Zeit für Nachforschungen. Die Bibliothek will noch mal über Dragenfeld zu Rate
gezogen werden und Lares kann sicher Auskunft über die Route auf dem Goblinpass geben.
Erkundigungen in Baliho
In der Bibliothek konnte man noch erfahren, dass die Baronie Dragenfeld von einem gesetzlosen Baron namens Fenn
Weitenberg von Drolenhorst verwaltet wird und keine Steuern einbringt. In Dragenfeld steht ein Turm, der
"Drachentodt" heißt.
Der Fuhrmann Lares Ehrwald konnte noch Informationen über die Strecke geben und händigte den Helden eine Karte aus.
Vor Goblins und den Schergen des Räuberbarons müsse man sich auch in Acht nehmen.
Zudem trat ein Magier an die Helden heran und bat sie zu einem dringendem Gespr#ch. Wie die Helden nächtigt auch er
im "Goldenen Schwan".
Er stellte sich als Reo Cordovan Sapallyo vor, ein Magier, der mit dem Kusliker Hesindetempel zusammen arbeitet und
Informationen über das aktuelle Geschehen erzählte.
Wegen einer Vision von Brunn Baucken, dem Tempelvorsteher des Balihoer Praiostempels sind so viele Bannstrahler vor
Ort. In dieser Vision entschlüpfte eine Eidechse einem Greifenei und fraß anschließend die Eltern auf. Das alles
schien sich auf einem Berg der Roten Sichel abzuspielen.
Von diesen Vorgängen erfuhr auch die Hesindekirche. Reo bat die Gruppe, die Vorgänge in Dragenfeld zu klären, um
schlimme Konsequenzen für die Tsa Kirche abzuwenden.
Auf nach Dragenfeld
Als die Helden am nächsten Morgen aufbrachen, stießen sie in Anderath auf einen Konvent der Praioskirche. Alle
wurden "gebeten" an einer Besprechung teilzunehmen. Anwesend waren
Tempelvorsteher Balihos Brunn Baucken
Hochmeister des Bannstrahlordens Ucurian Jago
Spektabiltiät Thiron von Uckelsbrück, Bund des weißen Pentagrammes Leiter der magischen Akademie zu Gareth
Selara Moriani, Bund des weißen Pentagramms
Magistra magna contraria, Vize Spektabilität der Schule der Austreibung Perricum
Und der Inquisitor daselbst Amando Laconda da Vanya
Auch die Praioskirche bittet um Aufklärung, auf einem erneuten Treffen am 15. Rahja am selben Ort. Werden keine
zufriedenstellende Informationen erhalten, werden alle Tsa Tempel auf häretische Umtriebe untersucht.
Auf der Weiterreise erhielt die Gruppe in den Ortschaften folgende relevante Informationen:
In Braunenklamm zog vor einigen Wochen ein hünenhafter Norbarde durch
Der Norbarde trug einen Magierstab und einen schwarzen Mantel
Es wird gemunkelt, dass aus den Dörfern einige Menschen verschwunden sind
Zudem wurde ein anderer Magier gesichtet, der sehr stark parfümiert war
Die Namen der beiden: Korobar und Hamid ben Seyshaban
In den Nächten wurden einige der Gruppe von fürchterlichen Alpträumen geplagt. Die Alpträume scheinen schlimmer zu
werden und sogar körperlicher Schaden ist die Konsequenz. In einer Nacht drohte Moran zu verbluten, obwohl keine
Wunden zu erkennen waren. Ihm konnte nur geholfen werden, indem Helmbrecht mittels Magie in die Gedanken - und somit
in den Traum - von Moran eindrang und ihm im Kampf zur Seite stand.
Auf nach Dragenfeld - Die zweite Etappe
Am nächsten Morgen vor der Weiterreise sollte dem Runhager Steinkreis noch ein Besuch abgestattet werden. Der
dortige Druide spürte, dass die Elemente im Aufruhr seien. Sumu blute. Sein Gefährte, der Druide Bregus, ist aktuell
auf dem Weg in die rote Sichel, um weitere Untersuchungen zu tätigen.
Danach wurde die Reise gen Dragenfeld fortgesetzt. Weit kam man aber nicht, denn kurz hinter Runhag wurde eine
Brücke offensichtlich Opfer eines Sabotageaktes. Nur noch Trümmer und verkohlte Reste zeugten von einer Brücke über
die 10 Schritte tiefe Schlucht des Baches.
Dank des technischen und mechanischen Verständnis von Krista und Salvestro, gelang es der Gruppe eine provisorische
Brücke zu bauen, so dass auch die Pferde mitgenommen werden konnten. Während Lingmar neue Bäume fällte, holten
Helmbrecht, Torbrand und Moran die noch verwertbaren Trümmer aus der Schlucht.
Die Schlucht konnte schließlich mit Pferden überquert werden.
Kurz hinter der Brücke folgte eine nächste Überraschung. Der norbardische Magier stellte sich der Gruppe in den Weg.
Zudem 6 Untote und 4 menschliche Kämpfer.
Der Magier beschwor dämonische Mächte und trieb eine Wolke übelriechender Fliegen auf die Gruppe zu. Durch eine
Anrufung Hesindes und Ihren Beistand konnte Krista die Wolke glücklicherweise vertreiben. Moran streckte dank eines
formidablen Ignisphaero und Fulminicti zwei Untote und den Magier nieder. Alle anderen hielten sich tapfer, aber sie
taten sich mit den Gegnern recht schwer. Nach einem langen Kampf mit Stürzen der wackeren Kämpfer Lingmar und
Torbrand ergriffen die Gegner schließlich die Flucht. Der Magier allerdings war tot. Von ihm konnte keine
Informationen mehr erhalten werden, allerdings trug er ein Amulett bei sich, das Moran an sich nahm.
Die Reise konnte fortgesetzt werden. Bald aber bemerkte Helmbrecht, dass irgendetwas nicht stimmt, ihm war nicht
wohl und auch eine astrales Knistern in der Luft konnte er spüren. Moran spürte es auch. Nach einiger Zeit befiel
auch allen anderen ein ungutes Gefühl. Ob es wohl daran liegt, dass alle Tiere vor etwas zu fliehen schienen? Etwas,
aus der Richtung, auf die sie selbst alle zustreben? Auch die Natur wirkte zunehmend unwirklich. Bäume, deren Äste
und Triebe sich alle in eine und dieselbe Richtung zu winden schienen. Blätter, die mitten im Ingerimm zuhauf zu
Boden fallen. Keine Tierstimmen, die während der Nachtwache und auch bei Tag zu hören sind. Kein angenehmer Ort für
ein Nachtlager. Vorher wurde aber noch ein zerstörtes Lager aufgefunden. Getötete, verbrannte Wagen. Lingmar,
Torbrand und Krista wollten die Toten bestattet haben.
In der Nacht nahm ein Alptraum Salvestro die Luft und er drohte zu ersticken. Dank Helmbrechts eindringen in seine
Gedanken und seinen Traum, konnte er jedoch gerettet werden. Stark geschwächt, aber am Leben.
Am nächsten Tag ging die Reise weiter und auch die Szenerie wurde immer unnatürlicher. Irgendwann wollten auch die
Pferde nicht mehr weiter. Gutes Zureden half nicht mehr. Torbrand und Lingmar fiel es besonders schwer, Ihr treues
Ross zurückzulassen. Aber anbinden oder laufen lassen? Schweren Herzens stimmte Torbrand schließlich zu, die Pferde
nicht anzubinden. Sobald die Zügel losgelassen waren, ergriffen auch sie die Flucht.
Bei der wohl letzten Nacht ehe man Dragenfeld erreicht, waren plötzlich andere Geräusche aus der sonst so stillen
Umgebung zu hören. Es war das Nachtlager einer Flüchtlingsgruppe aus Dragenfeld. Erschreckender Weise waren alle
Dorfbewohner ergreist. Die Jüngsten waren etwa 30 Jahre ausschauende Babys, krabbelnd, sabbernd, weinend. Die
Dörfler glaubten, von Tsa verflucht zu sein, da sie ja die TsaGeweihte verbrannt hatten. Aber Ihre Taten hätten
dies gerechtfertigt. Die TsaGeweihte hatte sich Zauber bedient, die erst als ein Segen Tsas empfunden worden.
Gesteigerte Erträge der Feldfrüchte. Moran hörte an dieser Stelle ganz genau zu, da er das Geheimnis der großen
Kartoffeln gelöst glaubte. Jedoch entpuppte sich der zuerst geglaubte Segen schnell als Fluch. Kinder und Vieh
brachten Missgeburten deutlich eher als üblich zur Welt, Brunnen trockneten aus, kräftige Burschen verstarben über
Nacht. Also verbrannte man die Geweihte auf dem Scheiterhaufen. Während der Unterhaltung mit den Dörflern, wurde das
Lager von einer Horde Goblins umzingelt, aber nicht angegriffen. Eine Goblinschamanin trat hervor und bat um Hilfe,
sie selbst haben keine Kraft mehr. Von Dragenfeld scheint alles Übel auszugehen.
Mit allerletzter Kraft setzte sich die Gruppe in Bewegung, die letzte Etappe bis Dragenfeld, was zum späten Abend
erreicht wurde.
In Dragenfelds
Eintrag im Tagebuch Thorbrandt
Wir sind in Dragenfelds angekommen. Welch Einöde. Satinavs Ketten haben hier alles verwüstet. Nur der Tsatempel
erstrahlte in bunten Farben. Dort konnten wir auch unter Swafnirs Schutz ohne Alpträume die Nacht verbringen.
Welch Harrangar Gezücht hat hier Einzug erhalten. Ein Buch der Echsen: Der Liber Camorica per Satinav enthält wohl
die Rituale der verfluchten Echsenzucht. Vielleicht müssen wir das Wissen noch gegen diese Spaltzungen
einsetzen.
Die Chronik des Tempels berichtet wieder von Hamid ben Seyshaban und dass er den Turm Drachentodt bewohnt hat.
Dieser sieht zwar leer aus, aber als wir im Innenhof das Tor zum Turm öffneten, kamen uns zwei mächtige Skelette,
die mit Zweihändern bewaffnet waren. Bei Swafnir, wir zerschmetterten die Knochen, aber Lingmar hat ein
unglücklicher Schlag erwischt und musste versorgt werden.
Zuerst fanden wir nur Wein, später ein paar Einträge auf einem Bogen Papier: Eine Sternenkarte:
Auch Niobaras Foliant lag auf einem Schreibpult. Das abgebildete Sternbild soll wohl auf eine Beschwörung Satinavs
und das Sternbild auf den heutigen Tag hindeuten.
Im Keller fanden wir einen Wandteppich mit dem Zeichen der Erzdämons Thargunitoth .
Im Keller fanden wir eine Falltüre auf der ein Pentagramm eingezeichnet war. Moran meinte, dass Pentagramme wohl
für den Schutz zuständig sind.
Als wir die Falltüre öffneten, kam uns ein Dämon entgegen! Doch als ich mich vom ersten Schreck erholte, war
er auch schon von Moran gebannt. Welch Glück!
Unter einer Falltüre war eine andere Welt. Ein graues Etwas. Dort vermuteten wir den Beschwörer. Die 13 angeketteten
Wesen, die wir fanden und dem Beschwörer wohl dienen, schienen die Rituellen Opfer zu sein.
Der Beschwörer selbst wurde von uns
erkannt: Liscom von Fasar!
Als uns die Sinne schwinden, sind wir uns unklar. Was ist dort passiert? Wieviel Zeit ist vergangen? Hat Liscom
es geschafft? Als wir Aufwachten stand vor uns Reo Cordovan Sapallyo . Wir haben es wohl gerade so geschafft und
die Rückkehr Borbarads verhindert. Wir alle sind gezeichnet: Jahre haben wir in Dragenfelds gelassen.
Was ist mit Helmbrecht los? Er hat mehr und mehr Kopfschmerzen und sein Auge verändet sich. Es verwandelt sich
zu einem Rubinauge. Ein Rubin, wie ihn auch Liscom zur Beschwörung hatte. Helmbrecht berichtete uns, dass sein
Auge wohl ihm beim Entdecken magischer Dinge hilft.
Wir berichteten natürlich allen was passiert ist und es hat Entsetzen überall hervorgerufen, aber wir sollen
erstmal stillschweigen bewahren.
Aber eines ist klar: Helmbrecht ist einer der Gezeichneten.
Die Träume
Der erste Traum, geträumt von Helmbrecht
Du bist König, Kaiser, Gott. Unermessliche Macht fließt durch deine Adern. Auf ein Wort von dir zerfallen Städte zu
Staub. Ein Fingerschnippen und Menschen winden sich in Agonie.
Du hast die Meere in kochendes Blut und die Flüsse in zähen Schleim verwandelt. Du hast Berge über blühende Städte
aufgetürmt und die Ältesten der Bäume deinem Willen unterworfen. Sie haben sich selbst zerfleischt.
Deine Legionen sind unbezwingbar. Abermillionen Sklaven hören deine Befehle. Deine Gedanken lenken die Bahn der
Sterne. Die mächtigsten der Götter winden sich vor dir im Staub.
Du bist das Licht. Doch dein Sieg ist hohl.
Der zweite Traum, geträumt von Helmbrecht und Krista
Du stehst auf einer schier endlosen roten Ebene, die mit dem rötlichen Horizont zu verschmelzen scheint. Auch der
bis in den Himmel reichende Turm neben dir ist von blutroter Farbe. Es ist dein Turm...
Dann verspürst du plötzlich einen grellen Schmerz, so als würde dein Körper in unermessliche Längen gezogen. Um dich
herum verschwindet die Landschaft in einem Farbenwirbel, um einem grauen wabern Raum zu schaffen, einem über den
Schmerz hinaus körperlich zu spürenden Prickeln...
Du stehst auf einer schier endlosen grauen Ebene, die mit dem grauen Horizont zu verschmelzen scheint. Neben dir ist
etwas, ein Wesen, Ding oder Zustand, das dich vernichten will. Eine Woge grauen Hasses schwappt dir entgegen. Du
beginnst zu laufen...
Du läufst und läufst, aber über die Jahrhunderte deiner Flucht wird der Vorsprung vor IHM Haarbreit um Haarbreit
geringer. 10000 Meilen vor dir erkennst du einen grünen Fleck - deine Rettung.
Du läufst und läufst. Ein Gefühl von Glück. Der Fleck wird größer. Ein grünes Tor. Aber ES ist hinter dir. Du kannst
seinen grauen Atem hören. ES kommt näher. Du springst durch die grüne Öffnung und beginnst sofort zu fallen. Der
ziehende Schmerz verschwindet. ES fällt mit dir...
Du stehst auf einer schier endlosen grünen Ebene, die mit dem grünen Horizont zu verschmelzen scheint. In diesem
Moment hat ES dich erreicht...
Der dritte Traum, geträumt von Torbrand und Lingmar
Du fällst. Kein Boden. Kein Rauschen der Luft. Kein oben oder unten. Nur Fallen.
Du weißt, dass du von da kommst und dorthin fallen wirst. Da ist hoch oben in der Zeit. Dort ist jetzt.
Andere fallen nun mit dir. Unkenntliche Formen. Vielgestaltig. Fremd und doch bekannt. Du hast keine Angst vor
ihnen. Sie fallen mit dir, weil du fällst. Du bist ein gefallener, nein, ein fallender Alveranier der Götter. Du
fällst mit Macht.
Jetzt kommt näher. Näher. NÄHER.
Dein kleiner Finger schlägt auf. Schmerz. Äonen später dein Ringfinger. Mehr Schmerz. Dein Mittelfinger.
Unermesslicher Schmerz! Du beginnst zu schreien. Schreien. SCHREIEN!
Und immer noch schlägst du auf. Mit jeder Faser deines Körpers, die vom Aufprall zermalmt wird, wächst der Schmerz.
Und du weißt, auch wenn dein Herz und dein Hirn zerquetscht und zu Staub zerrieben werden, hat der Schmerz kein
Ende, denn du bist ein sterbender Alveranier der Götter.
Du stirbst mit Macht.
Einen Herzschlag lang.
Äonenlang.
Der vierte Traum, geträumt von Moran
Ein Kampf. Ein einziger Gegner. Maskiert. Ein Kampf mit Schwert und Zauberei. Finten, Ausfälle, Treffer.
Dein Gegner steckt Treffer um Treffer ein und geht doch nicht zu Boden. Aber auch du erhältst Hieb um Hieb,
Zaubersprüche nagen an deinem Geist.
Dann gelingt es dir, seine Maske herunterzureißen.
Ein Gesicht starrt dich hassverzerrt an. Dein Gesicht. Verbissen schwingst du deine Waffe in die Fratze. Das Gesicht
zerplatzt. Dein Gesicht zerplatzt. Du fühlst unsäglichen Schmerz. Dein Gesicht fügt sich wieder zusammen.
Er trifft dein Bein mit einem sengenden Blitz. Dein Bein verkohlt. Sein Bein verkohlt. Ihr leidet Schmerzen jenseits
aller Beschreibung. Das Bein wächst nach.
Dein Stich durchbohrt sein Herz. Dein Herz. Er stirbt. Du stirbst. Dein Herz bleibt stehen.
Du bist tot.
Der fünfte Traum, geträumt von Salvestro
Du bist alleine. Vollkommen und vollständig alleine. Alleine mit deiner Wut, deinem Hass.
Du gibst deinem Hass Gestalt: Zaubersprüche, Dämonengestalten, Pfeile aus schierem Hass sendest Du in die graue
Leere hinaus. Doch nichts geschieht.
Lange Zeit nichts.
Und dann kommt dein Hass zurück. Von allen Seiten. In allen Gestalten. Er dringt auf dich ein, umhüllt dich,
erdrückt, nimmt dir die Luft. Du schreist, doch der Hass und die graue Leere verschlucken alle Geräusche. Kein
Fluchen und kein Flehen bremsen deinen Hass, der an dir reißt, in dir bohrt, dich erwürgt...
Der sechste Traum, geträumt von Helmbrecht, Krista, Salvestro und Moran
Du bist umgeben von Feinden, Dutzende, Hunderte. Sie fallen vor deinem Schwert wie der Weizen vor der Sichel.
Nur selten durchdringen ihre Schläge deine Deckung.
Du aber watest im Blut. Du bist geschaffen zum Töten, Töten, Töten.
Du spürst, wie mit jedem Treffer deine Kraft nur noch mehr steigt, so sehr, wie auch dein Wille zur Vernichtung.
Doch dann bist du allein. Keiner stellt sich dir mehr entgegen. Und immer noch willst du töten, töten, töten.
Also betrachtest du deine Finger mit den langen, scharfen, Nägeln, und reißt dir dein eigenes Herz heraus.
Belohnung
Als Belohnung für die Mühen dürfen die Eigenschaften Mut und Totenangst um 1 verbessert werden und folgende TaW um
einen Wert
erhöht werden:
Magiekunde
Selbstbeherrschung
Gefahreninstinkt
Prophezeien
Götter und Kulte
Geographie
Insgesamt gibt es 500 AP's und für Moran und Helmbrecht noch 2 Punkte permanent AE.
Spieler und Charaktere
Peter spielt Lingmar von Ammernstein (Krieger,☆ 14,⚛ 9150, 💰 250 Dukaten) Michael spielt Salvestro Ehrenstein (Streuner,☆ 14,⚛ 9550, 💰 487 Dukaten) Gabi spielt Krista Benjasdottir (Hesindegeweihter,☆ 11,⚛ 7950, 💰 600 Dukaten) Ann spielt ? Jenny spielt Helmbrecht von Sturmfels (Magier,☆ 14,⚛ 9550, 💰 617 Dukaten) Martin spielt Moran Krakensand Stephan spielt Torbrand Walkirson (SwafnirGeweihter,☆ 13,⚛ 8300, 💰 0 Dukaten)